Amnesty und Rock im Park – das passt einfach. Davon sind Laura, Clemens, Mo, Sven und ich (Lea) überzeugt. Bei strahlendem Sonnenschein und bester Stimmung haben wir drei äußerst spannende Tage in Nürnberg verbracht. Insgesamt vier verschiedene Amnesty-Gruppen aus dem Bezirk Mittel- und Oberfranken waren am Stand vor Ort: Laura und Mo von der Hochschulgruppe in Nürnberg, Clemens von der Stadtgruppe Nürnberg, Sven von der Stadtgruppe Erlangen und ich von der Hochschulgruppe in Bamberg.
Wir haben uns zusammengetan, um den Festivalbesuchern die Möglichkeit zu geben, sich über die aktuelle Menschenrechtssituation in der Welt zu informieren. Diese Chance wurde zum Glück von vielen Menschen angenommen und so fanden etliche Allgemeine Erklärungen der Menschenrechte neue Besitzer. Auch über zahlreiche Spenden und sehr viele Unterschriften für unsere Petitionen und Postkartenaktionen haben wir uns gefreut. Bereits nach dem ersten Aktionstag mussten wir neue Petitionslisten drucken, da die Unterstützungsbereitschaft der Besucher unsere Erwartungen übertroffen hat. Insgesamt konnten wir rund 1800 Unterschriften verbuchen.
Am besten wurde die Petition „Halt any plans to carry out executions!”, die sich an die Regierung des Südsudans wendet, angenommen. Die schockierenden Zahlen von 14 Personen, die allein im Jahr 2018 hingerichtet wurden und die 342 Personen, die zum Tode verurteilt wurden, machten viele Besucher sprachlos. Das Recht auf Leben ist unter keinen Umständen verhandelbar. Auch die Petition „Straflager Yodok schließen!“ gegen grausame Arbeitslager in Nordkorea stieß auf breite Zustimmung. Einige Besucher wussten durch Dokumentationen bereits über die menschenunwürdigen Zustände in den Gefangenenlagern in Nordkorea Bescheid und
hinterließen bereitwillig ihre Unterschrift. Bei anderen hingegen kamen Zweifel auf, ob das Engagement von Amnesty International in einer Diktatur wie in Nordkorea überhaupt Wirkung zeigen kann. Dennoch konnten die meisten überzeugt werden, dass dies wenigstens versucht werden muss und das Erreichen von internationaler Aufmerksamkeit für die Misshandlungen ein erster Schritt sein kann.
Aufgrund der großen Unterstützung durch die Besucher haben wir am letzten Festivaltag auch noch die Petition „Wo sind Syriens Verschwundene?“ ausgelegt und auch hierfür eine beachtliche Zahl an Unterschriften gesammelt. Die Forderungen richten sich gegen willkürliche Inhaftierungen und verschleierte Entführungen sowohl von Seiten der Regierung als auch von Seiten der Opposition. Viele Familien leben im Unklaren darüber, was mit ihren Familienmitgliedern geschehen ist.
Außerdem haben wir auf die Menschenrechtsverletzungen in Weißrussland aufmerksam gemacht. Die Postkartenaktion richtete sich in erster Linie gegen Unklarheiten in Bezug auf die immer noch durchgeführte Todesstrafe und forderte eine genaue Aufklärung über das Verschwinden von Gefangenen. Die geografische Nähe zu Weißrussland, wo immer noch massive Menschenrechtsverletzungen wie die Todesstrafe stattfinden, sorgte bei vielen für Bestürzung.
Wir schätzen uns sehr glücklich, dass unser Engagement auf so breite Zustimmung gestoßen ist. Neben vielen interessanten Gesprächen mit aufgeschlossenen Besuchern haben wir auch untereinander neue Freundschaften entwickelt und bereits Pläne für Rock im Park 2020 geschmiedet. Zu guter Letzt möchten wir uns noch bei allen Amnesty Mitgliedern bedanken, die uns bei der Organisation unterstützt und uns Materialien bereitgestellt haben.
Laura, Clemens, Mo, Sven und Lea